31
Januar
2020
|
14:01
Europe/Amsterdam

Der Weg aus der Stickstoffkrise: „Einfach ehrlich rechnen“

Eosta unterschreibt Forschungsbericht ‚Bezahlbare bessere Landwirtschaft‘

„Würden wir einfach ehrlich rechnen, die Kosten und den Nutzen mit eingerechnet, wäre der Weg aus der Stickstoffkrise klar.“ So kommentiert Volkert Engelsman, Geschäftsführer des Bio-Distributeurs Eosta, das Ergebnis des Forschungsberichts „Bezahlbare bessere Landwirtschaft“, in dem die Auswirkungen einer erheblichen Reduzierung des Viehbestands und einer Umstellung auf Öko-Landbau kalkuliert werden. Der Bericht wurde gestern in Den Haag von Greenpeace und der Forschungsagentur Ecorys vorgestellt. Volkert Engelsman nahm, auf Einladung von Greenpeace, als Vorreiter nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken und des True Cost Accounting, vor Ort Stellung zum Bericht.

Der Forschungsbericht ‚Bezahlbare bessere Landwirtschaft‘ kommt zu dem Schluss, dass eine erhebliche Verringerung des Nutzviehs in Verbindung mit einer Umstellung auf den ökologischen Landbau nicht nur die Stickstoffkrise löst, sondern der Gesellschaft auch eine Milliarde Euro pro Jahr netto einspart. Der Gewinn besteht hauptsächlich darin, dass Schäden an der Verbrauchergesundheit, dem Klima und der Natur vermieden werden. Der Bericht errechnete drei Szenarien mit einer größeren bzw. geringeren Reduzierung der Viehzucht sowie einem größerem bzw. kleineren Bio-Anbau-Anteil.

Bemerkenswert ist, dass Unternehmer Volkert Engelsman von Greenpeace als Redner eingeladen wurde, denn Greenpeace wahrt stets eine große Distanz zur Geschäftswelt. 2017 wurde der Eosta-CEO auf den ersten Platz in der Rangliste der 100 nachhaltigsten Niederländer der Tageszeitung TROUW gewählt. In seiner Greenpeace-Rede skizzierte Engelsman eine Zukunftsvision für die Landwirtschaft, die sich an die Schlussfolgerungen des Berichts ‚Bezahlbare bessere Landwirtschaft‘ anlehnt.
Eosta wurde in der Vergangenheit immer wieder mit Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet und sorgte mit seiner Kampagne „The True Cost of Food – Was unser Essen wirklich kostet“ international für Aufsehen.

Volkert Engelsman kommentierte die Präsentation des Forschungsberichts wie folgt: „Die Stickstoffkrise ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die einseitige Profitdefinition, die hinter Masthähnchen und Co. steckt, in den Ruhestand zu schicken. Es ist an der Zeit, ehrlich zu rechnen, also Kosten und Nutzen mit zu berücksichtigen – und zwar alle Kosten und Nutzen. Mit unserem Expertenwissen in Sachen Landwirtschaft sind die Niederlande besser als jedes andere Land in der Lage, die Führungsrolle in einer multifunktionalen Agrar- und Nahrungsmittelpolitik zu übernehmen. Einer Politik, die sich nicht länger Geisel des Nachkriegsdogmas der Ertragsmaximierung ist. Der Bericht von Ecorys beweist, dass es ökonomisch lohnenswerter ist, die Landwirtschaft multifunktional aufzustellen“.

Engelsman ging auch auf die ‚Nachhaltigkeitswende‘ ein, die sich hinter den Kulissen im Finanzsektor abspiele: „Finanzielle Risikoanalysen betrachten längst auch das Klima, die biologische Vielfalt und alle möglichen anderen sozialen und ökologischen Kriterien. Das ist schwierig für Politiker, aber der Finanzsektor muss es tun. Sonst riskieren Sie Investitionen, die sich nicht auszahlen. So sitzt die Rabobank heute beispielsweise auf einem riesigen Berg von wertlosen Vermögenswerten in der Landwirtschaft, die auf falsche Entscheidungen in der Vergangenheit zurückzuführen sind“.

Laut Engelsman sind die Veränderungen, für die sich der Forschungsbericht ‚Bezahlbare bessere Landwirtschaft‘ ausspricht, unumgänglich, sähe man sich die politischen Veränderungen auf europäischer Ebene an. „Die Europäische Kommission will die Agrarsubventionen in einem neuen Green Deal reformieren, unterstützt von Ursula von der Leyen und Frans Timmermans. Auch die Europäische Zentralbank steuert unter der neuen Präsidentin Christine Lagarde auf eine Ökologisierung zu: Statt willkürlicher quantitativer Indikatoren wird die EZB beim Kauf von Anleihen nun erstmals Nachhaltigkeitsanforderungen stellen.“

Dem Bericht ‚Bezahlbare bessere Landwirtschaft‘ zufolge löst die ökologische Landwirtschaft mit (viel) weniger Tieren nicht nur die Stickstoffkrise, sondern auch andere chronische Probleme, die durch die intensive Viehhaltung verursacht werden – etwa die Nichteinhaltung des Klimaabkommens, Feinstaub, Geruchsbelästigung, Q-Fieber, Wasserverschmutzung und Abholzung.

Link zum Originalbericht von Ecorys/Greenpeace (in niederländischer Sprache): https://storage.googleapis.com/planet4-netherlands-stateless/2020/01/797...

Artikel in der überregionalen niederländischen Tageszeitung TROUW über den Bericht (in niederländischer Sprache): https://www.trouw.nl/binnenland/greenpeace-weet-wel-hoe-nederland-uit-de...

Eosta wurde 1990 in den Niederlanden mit dem Ziel gegründet, ein Unternehmen zu schaffen, das Ökonomie und Ökologie verbindet. Heute zählt Eosta zu den größten Handelsunternehmen für Bio-Obst und -Gemüse weltweit. Für das eigens entwickelte Transparenzsystem der Eigenmarke Nature & More, mit dem die Herkunft der Produkte bis zum Erzeuger rückverfolgbar ist, wurde Eosta bereits mehrfach mit internationalen Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet. Gemeinsam mit verschiedenen Handelskunden in ganz Europa trägt Eosta / Nature & More seit 2016 die True Cost-Debatte direkt in den Handel und macht die wahren Kosten konventioneller Lebensmittel für den Verbraucher transparent. Mehr auf www.eosta.de und www.natureandmore.de

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